Malerweg und Dresden 2008

31.05. - 11.06.2008

Allgemeine Anmerkungen:

Wenn ich von „wir“ spreche, meine ich damit meine Freundin Maria und mich.

Für die Wanderung entlang des Malerweges (der einen großen Teil des Weges durch den "Nationalpark Sächsische Schweiz" führt) sind wir mit dem Auto nach Wehlen gefahren und haben die Tage über das Auto an der Pension in Wehlen stehen lassen dürfen. Das Gepäck haben uns die Pensionen / Gaststätten immer zur nächsten Etappe gebracht, einmal wurde es auch mit einem Taxi transportiert. Die Preise für den Gepäcktransport schwankten zwischen umsonst über 3,- / 15,- und 18,- € bis hin zu 20,- € für einen Transport. Die Planung der Etappen orientierte sich stark an der über das Touristenamt zu beziehenden Malerwegkarte und der gut gemachten Broschüre über die einzelnen Etappen des Malerwegs. Lediglich die 7. und 8. Etappe haben wir zu einer zusammengeführt und dabei die letzten 9 Kilometer, die von Wehlen-Pötzscha bis Pirna führen, wegfallen lassen. Zusätzlich zu den kostenlosen Informationsmaterialien des Tourismusamtes ist eine richtige Wanderkarte sinnvoll, z.B. „Die Wander- und Bikekarte Nummer 761: Elbsandsteingebirge“ aus dem Verlag „Kompass“ im Maßstab 1:30.000 mit der wir aber nur teilweise zufrieden waren, die Rezension bei Amazon kann ich durchaus nachvollziehen. Eine weitere empfehlenswerte Informationsquelle ist die Webseite www.wandern-saechsische-schweiz.de, von der die Strecke zum Prebischtor in der Tschechei stammt.

Für Dresden verwendeten wir den ADAC-Reiseführer Plus „Dresden und die sächsische Schweiz“ (ISBN: 9783899052435).


31.05.2008

Essen - Wehlen
Kilometer: 620 (Auto)
Dauer: 6 ½ h
Höhenmeter: -

Bei kühlen 19-20° C und bedecktem Himmel brechen wir um halb neun in Essen auf, um die anstehenden 620 Kilometer in 6 ½ Stunden zu bewältigen. Die Fahrt geht annähernd schnurgerade gen Osten, die Autobahnen sind für einen Samstag angenehm frei. Die Außentemperaturanzeige unseres Autos klettert zwar unaufhaltsam nach oben je weiter wir nach Osten kommen, dank Klimaanlage merken wir jedoch wenig davon. Die letzten Kilometer schickt uns das Navigationsgerät ab Pirna an der Elbe entlang, eigentlich eine Zubringerstraße für Anlieger. Landschaftlich sehr reizvoll, jedoch für den Autofahrer auf Grund der vielen Radfahrer und Wanderer anstrengend.

In Wehlen finden wir schnell die schmucke „Pension Ruth“, als wir aussteigen trifft uns jedoch der Schlag. Nicht auf Grund der Unterkunft, sondern auf Grund der hohen Temperatur und der tropischen Luftfeuchtigkeit, die hier herrscht. Eine Gewitterstimmung liegt in der Luft. Schnell packen wir unsere Habseligkeiten aus und verfrachten sie in das geräumige Gartenhaus, welches zu einem kleinen Appartement incl. Kühlschrank umgebaut wurde. Kaum wollen wir in die Stadt aufbrechen, kommen auch die ersten Tropfen herunter. Leider entlädt sich jedoch kein anständiger Schauer, sondern nur ein kurzer Platzregen, der die Luft noch schwüler macht.

Wehlen ist eine malerische Stadt mit mehreren Stadteilen. Das Dorf Wehlen reicht ins Hinterland der Elbe hinein, direkt rechtselbisch liegt die Stadt Wehlen und auf der linken Seite der Ortsteil Pötzscha mit einer S-Bahn-Haltestelle.

Die Stadt Wehlen weist neben einer alten, nur noch schwer als solche zu identifizierenden Burgruine auch einen nett angelegten Pflanzengarten mit angegliedertem Heimatmuseum auf. Von beiden Sehenswürdigkeiten hat man einen prima Blick über die Elbe bis zur Bastei und über den kleinen, aber feinen Marktplatz mit der „Fahrradkirche Wehlen“.

An diesem Nachmittag erkunden wir noch die Stadt und genießen die etwas kühlere Luft direkt an der Elbe. Nach einem guten Essen im „Café Welyn“ auf der Elbterrasse ziehen wir uns zeitig zurück, gerade richtig um nicht von dem kräftigen Gewitterschauer überrascht zu werden, der dann die dringend benötigte Abkühlung bringt.


01.06.2008

Liebethal - Wehlen
Kilometer: 11,5
Dauer: 3 ½ h
Höhenmeter: 135

Heute steht nach einem guten Frühstück die erste Etappe des Malerwegs auf dem Programm. Vom Liebethaler Grund soll es über eine Strecke, die eher einem langem Spaziergang als einem Wandertag gleicht, zur Stadt Wehlen zurückführen. Da es Sonntag ist, fährt der erste Bus von Wehlen erst um 12 Uhr in Richtung Pirna, daher nehmen wir die Personenfähre (0,90 €) zur anderen Elbseite und fahren mit der S-Bahn zum Pirnaer-Bahnhof. Der Bus „G/L“ bringt uns dann weiter zur Haltestelle „Liebethaler Grund“ (1 Tarifzone, 1,80 €), die wir nach einer guten Stunde gesamter Fahrtzeit erreichen.

Die Luft ist mittlerweile nach der angenehmen Morgenkühle wieder schwülwarm geworden, sodass wir uns freuen, als wir den Wald um die Wesenitz erreichen und in der Kühle des Liebethaler Grundes eintauchen können. Wir folgen dem Verlauf der Wesenitz, die sich durch das Tal schlängelt. Mal ruhig, mal schneller verläuft sie in ihrem natürlichen Bett, das wir zweifach queren um sowohl am „Richard-Wagner-Denkmal“ als auch an der Lochmühle vorbeizukommen. Dann führt uns der Weg vom Tal weg in den kleinen Ort Mühlsdorf. Hier ist der Malerweg schlecht ausgeschildert, nach kurzem Suchen und Blick auf die Karte entschließen wir uns zu einem Abstecher über eine kleine Landstraße (Kirschallee) die uns dann am Waldrand wieder auf den Malerweg bringt. Der Weg führt uns jetzt abwechselnd am Wald entlang und über offenes Feld, eine ruhige, schöne Wald- und Wiesenlandschaft liegt vor uns, von den typischen Sandsteingebirgen sieht man noch nichts. In den offenen Feldern brennt die Sonne auf unsere Köpfe nieder, eine kurze Strecke führt der Weg auch an einer Fahrstraße entlang. In Hohle angekommen durchqueren wir den Ort an der Friedenslinde vorbei und gelangen auf unebenen Holzstufen durch den Wald hinunter zum Eingang in den Schleifgrund. Von nun an folgen wir dem trockenen Bachlauf durch den Schleifgrund und durch das imposante Felsentor in den Uttewalder Grund, ein in der Romantik beliebtes Malermotiv. Lediglich in dem Bereich zwischen dem bekannten Felsentor und der dahinter gelegenen Ausflugsgaststätte begegnen wir vielen anderen Ausflüglern, ansonsten ist der Wanderweg eher wenig besucht. Den Uttewalder Grund hat man zügig und ohne Probleme durchschritten und wir erreichen schnell wieder Wehlen. Der Malerweg führt über die Burgruine zum Marktplatz herunter. Hier trennen wir uns für heute von ihm und kehren in unsere Pension zurück, um nach einer kurzen Ruhepause noch den oben bereits erwähnten Pflanzengarten mit seinen 5400qm Fläche und den über 600 verschiedenen Pflanzen zu erforschen. Das Abendessen nehmen wir erneut im „Café Welyn“ ein, jedoch dieses mal nicht auf der Elbterrasse, da man bereits eine große Gewitterfront aus Richtung Bad Schandau das Elbtal herunterziehen sieht. Und wirklich geht beim Essen ein starker Gewitterschauer mit Sturmböen herunter, der aber bis zur Rechnung soweit abgeklungen ist, dass wir annähernd trocken zurück in die Pension kommen. Später sollen wir erfahren, dass die Gewitterfront ihre Kraft bereits in Bad Schandau abgeregnet hatte, hier kam es wohl zu unterspülten Straßen und überschwemmten Kellern.


02.06.2008

Wehlen - Polenztal
Kilometer: 12,5
Dauer: 4 ½ h
Höhenmeter: 480

Die heutige Strecke beginnt am Wehlener Marktplatz und führt eine kurze Strecke an der Elbe entlang aus Wehlen heraus, um sich dann nach rechts in den Wald und damit den Hang hinauf zu wenden. Der Anstieg ist kurz aber steil, teils auf Waldweg, teils auf ausgetretenen Stufen. Danach wendet sich der Weg auf bequemen Waldwegen tiefer in den Wald und wir erreichen den „Steinernen Tisch“, eine Waldgaststätte, wie sie es in der Gegend häufig gibt. Von dieser führt der Pfad auf geradem Weg zur Bastei, wird schnell breiter und mündet dann auf die Fahrstraße die zum Basteihotel führt. Hinter dem Hotel erwartet uns die Aussichtsplattform der Bastei, ein brillanter Blick über die Elbe und auf die Tafelberge der linken Elbseite. Die Städte Wehlen und Rathen mit seiner bekannten Felsenbühne liegen malerisch zu unseren Füßen. Weiter geht es über das wohl beliebteste Fotomotiv der Sächsischen Schweiz, die Basteibrücke, zur Felsenburg Neurathen. Die alte Burg lag auf mehreren Steingipfeln verteilt, die über Brücken und Treppen untereinander verbunden waren und sind. Für 1,50 € kann man die alten Burggänge ablaufen, ein Unterfangen, das sich sehr lohnt,. zum einen auf Grund der Aussichten, zum anderen da man sich kaum vorstellen kann, dass auf diesen schmalen Felsspitzen mal Menschen gelebt haben.

Nach der Besichtigung der Felsenburg beginnt der lange Stufenabstieg ins Tal, der am Eingang zur Rathener Felsenbühne endet. An der Felsenbühne vorbei gelangt man nach wenigen Metern zum Amselsee, einem künstlichen Aufstau der Amsel, der wir dann durch den Amselgrund zum Amselfall folgen. Dieser auf den ersten Blick kleine Wasserfall, an dem ein Wirtshaus mit Übernachtungsmöglichkeit liegt, setzt sich über mehrere Etagen weit in den Bachlauf hinein fort. Wir folgen dem Bachlauf hinauf bis Rathewalde, einem für diese Gegend typischen kleinen Dorf mit schöner Kirche. Über Felder wandern wir hoch zum Hockstein, von dem wir direkt unter uns bereits im Polenztal unsere Unterkunft liegen sehen. Herab geht es durch die schmale Wolfsschlucht, nicht mehr als ein breiter Riss im Hockstein mit eingelassener Metalltreppe. Am Fuß der Felsspitze verbreitert sich der Weg und führt durch den Wald bis zum Fuß des Berges ins Polenztal hinab. Die direkt an der Polenz gelegene Talgaststätte verfügt über einen sehr netten Biergarten und ist idealer Ausgangsort für einen abendlichen Spaziergang in das Polenztal hinein. Genau an dieser Stelle verschmälert sich das Polenztal, das im nördlichen Bereich noch als Granittal eine breite Talsohle aufweist und wird am Eingang in die Sandsteine zu einem schmalen Tal mit spitz zulaufender Talsohle. Nach einer flüssigen Stärkung im Biergarten und einer kurzen Ruhepause brechen wir dann auch zur Erkundung des Tals auf, der Weg führt ohne Schwierigkeiten an der meist schnell fließenden Polenz entlang, die sich bei Bad Schandau in die Elbe ergießt. Bis dahin folgen wir dem Tal jedoch nicht, sondern drehen nach einer ¾ h gemütlichen Schlenderns um und wandern zum Abendessen in die Unterkunft zurück.


03.06.2008

Polenztal - Altendorf
Kilometer: 12,5
Dauer: 5 ¼ h
Höhenmeter: 462

Als erstes müssen wir die Steigung nach Hohnstein bewältigen, die nach der Etappenaufteilung des Tourismusamtes gestern noch vor uns gelegen hätte. Diese ist jedoch gut zu bewältigen, jedoch lassen wir Hohnstein so links liegen und können die alte Burganlage nur durch die Bäume erahnen. Wer eine Besichtigung plant, sollte sich besser eine Unterkunft in Hohnstein selber buchen. Der Weg führt dann als bequemer Waldweg zum Brand, einem herausstehenden Sandsteinfelsen mit tollem Ausblick über die bislang erwanderten rechtselbischen Kilometer, sowie der noch vor uns liegenden. Der Wandergaststätte den Rücken kehrend führen nun die 850 Brandstufen herab ins Tal, über die Fahrstraße geht es auf der anderen Talseite die gleiche Anzahl an Stufen wieder hinauf. Bereits nach dem Abstieg spüren wir unsere Waden, der Aufstieg ist bei dem warmen, aber zum Glück trockenen Wetter eine Qual, nach jeder Kurve sieht man ein neues Stufenmeer vor sich liegen, ein Ende so schnell nicht in Sicht. Das Verwunderlichste ist, dass in der Höhenmetergrafik der Broschüre des Tourismusamtes dieser Ab- und Aufstieg einfach unterschlagen wird….

In Waitzdorf angekommen erwarten uns jedoch zwei herrliche Ausblicke über das Elbsandsteingebirge. Danach geht es milde bergab ins Tal der Sebnitz, genauer gesagt in die kleine Stadt Kohlmühle, in der der „Aufschwung Ost“ noch nicht angekommen zu sein scheint. An der Sebnitz geht es durch ein wunderschönes, grünes Tal entlang der Eisenbahnstrecke zum Fuß des Pinsenbergs. Ein kurzer, jedoch auf Grund unserer angeschlagenen Waden anstrengender Aufstieg durch Wald und Wiesen führt uns nach Altendorf hinauf. Hier finden wir schnell die Wohnung der Laufers, die uns eine wunderschöne Ferienwohnung für eine Nacht vermieten wollten. Als wir ankommen erwartet uns die sächsische Gastfreundschaft erst einmal in Form des Nachbars. Da die Laufers gerade nicht erreichbar sind, müssen wir einen Moment warten und werden erst einmal vom Nachbarn mit einem kühlen Bier versorgt. Nach kurzer Zeit kommen wir dann auch in unsere schmucke Unterkunft. Am Abend hat die einzige Gaststätte in Altendorf leider ihren Ruhetag (Dienstag), der Panoramaweg führt uns aber über eine Strecke von 1-2km nach Mittelndorf, dessen Gaststätte geöffnet hat. Die Qualität des Essens hat uns jedoch etwas enttäuscht, das einzige Restaurant auf der Strecke, das wir nicht weiterempfehlen würden.


04.06.2008

Altendorf - Felsenmühle
Kilometer: 17km
Dauer: 6 ¼ h
Höhenmeter: 464

Bergab geht es hinunter ins Kirnitzschtal, das wir heute und morgen noch öfters kreuzen sollen. Über die Straße und entlang an einem Campingplatz geht es steil in einer ausgefahrenen Treckerspur durch den Wald hinauf und dann weiter über einen breiten Waldweg zu den Schrammsteinen. Hier durchqueren wir bald das gigantische Schrammsteintor, zwei kirchturmhohe Steinspitzen, die sich über unseren Köpfen auftürmen. Dann muss man Trittsicherheit beweisen, über teils senkrechte Metalltreppen und ausgetretene, unebene Steinstufen besteigt man die Schrammsteine. Von oben steht man über einem Meer von bizarr geformten Felsenspitzen und schaut mit Staunen auf die hohen und wunderschönen Schrammsteine, das steinerne Herz der Sächsischen Schweiz. Kilometerlang folgt man jetzt dem Schrammsteingradweg den Schrammsteinen entlang, immer wieder mit Blicke auf die Felsen, manchmal wirkt es so, als ob sich die Steine vor einem einfach immer wieder neu bilden und auftürmen würden. Gigantisch. Irgendwann ist aber auch dieser Abschnitt zu Ende und entlang der Affensteine folgt der erneute Abstieg ins Kirnitzschtal zum „Lichtenhainer Wasserfall“, einer Gaststätte am Ende der Kirnitzschtaler Schmalspurbahn, die durch das Kirnitzschtal von Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall führt. Den Namen erhält die Gaststätte von dem Fall des Lichtenhainer Baches vor seinem Einstrom in die Kirnitzsch. Der Wasserstrom ist aber eher dünn, daher wird das Wasser oberhalb des Falles gestaut und jede halbe Stunde braust der Wasserfall dann deutlich beeindruckender die Steinstufen herab.

Nach einer Erholungspause am Wasserfall führt ein für heute letzter, schaffbarer Aufstieg ohne Stufen hinauf zum Kuhkopf. Hier erwartet uns ein Felsentor, welches sich unvermutet vor dem Wanderer aufbaut. Hinter dem Felstor liegt ein hohes Felsplateau mit einer grandiosen Aussicht in die Bergwelt der hinteren Sächsischen Schweiz. Die Himmelsleiter ist ein schmaler Weg über Metallstufen durch den Fels auf das Felsentor hinauf, die Aussicht ist aber nicht soviel besser als auf dem Plateau eine Etage tiefer. Trotzdem ist der Aufstieg durch die engen, kühlen Felswände hindurch ein Erlebnis, nach der Hälfte der Strecke fragt man sich jedoch, ob der letzte Schluck Radler am Lichtenhainer Wasserfall noch so gut war.

Dann folgt der Abstieg zur Felsenmühle, die natürlich, wie könnte es anders sein, im Kirnitzschtal liegt. Hier finden wir ein kleines, aber sauberes Zimmer vor und einen Biergarten mit günstigem und gutem Essen. Außer der Felsenmühle findet sich auf der anderen Seite noch ein Sägewerk, andere Zivilisation sucht man hier vergeblich. So geht die längste und auch eine der anstrengendsten Tagestouren zu Ende.


05.06.2008

Felsenmühle - Schmilka
Kilometer: 14 km
Dauer: 5 ¼ h (inklusive 1h Pause auf dem Großen Winterberg)
Höhenmeter: 625

Entlang des Kirnitzschtal geht es zur Neumannmühle, einem technischen Denkmal und einer Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit wenige 100 Meter hinter der Felsenmühle. Auf der anderen Seite steigen wir dann den Hang in Richtung Arnstein hinauf, biegen jedoch nicht zum Gipfel des Arnsteins ab sondern wandern auf halber Höhe entlang des Kirnitzschtals weiter. An der Räumichtmühle queren wir das Tal erneut und steigen dann steil und steinig auf zum Großen Pohlshorn. Der Malerweg biegt direkt am Gipfel angekommen wieder nach unten ab, es lohnt sich jedoch ca. 100m weiter dem Gipfelweg zum Aussichtspunkt zu folgen. Von hier hat man einen grandiosen Blick über die majestätischen, ruhigen Gipfel der hinteren Sächsischen Schweiz von Hinterhermsdorf bis zum „Großen Winterberg“, unser nächstes Ziel, das noch in weiter Ferne zu liegen scheint. Bergab geht es ein letztes Mal ins Kirnitzschtal und gleich wieder steil hinauf. Nach einem kurzen, aber kräftigen Anstieg verläuft der Weg seichter und nur leicht geschwungen zum Zeughaus, einer kleinen Häufung von Häusern, natürlich mit angrenzender Waldgaststätte. Direkt zwischen den Häusern steigt der Weg erneut an und läuft auf direktem Wege zum Gipfel des Winterbergs. Der Anstieg verläuft ohne Probleme, die erwarteten Stufen blieben aus, fast überraschend gelangt man über einen letzten kurzen Anstieg auf den Gipfel. Leider stehen die Bäume auf diesem Gipfel sehr dicht und hoch, was eine Aussicht verhindert. Die Gipfelgaststätte bietet einen schönen, großen Biergarten, die Cola ist jedoch warm und garantiert kein Markenprodukt….. dem Radler tut dies jedoch keinen Abbruch. Nach einer ausgiebigen einstündigen Pause beginnt dann der steile und kurze Abstieg nach Schmilka. Der Ort direkt an der Elbe und der tschechischen Grenze besteht aus 2 Straßen, eine Straße führt an der Elbe entlang und die zweite führt das Tal herauf im 90° Winkel von der Elbe weg. Der Ort lebt vom Tourismus, Restaurants gibt es zwei, Pensionen und Ferienhäuser en masse. Unsere Unterkunft ist das Elb-Café gemütlich, bäuerlich rustikal eingerichtet. Unser heutiges Abendessen nehmen wir allerdings nicht im Elb-Café ein, sondern an der Elbe gelegen im Hotel Helvetia, einem Hotel mit besserer, gehobener Küche, die dem selbstgestellten Anspruch sowohl in Qualität der Speisen als auch im Service mehr als gerecht wird, bei fairen Preisen. Das beste Essen der Tour!

So endet die laut Broschüre: längste und anstrengendste Strecke, die mit 7 Stunden Gehzeit ausgeschrieben ist. Diese Attribute können wir in keiner Weise nachvollziehen! Auch wenn die Höhenmeterunterschiede schon beachtlich sind, so ist die Tour unserer Meinung nach auf Grund des häufig sanfteren Anstiegs ohne viele Treppenstufen eher eine der leichteren.


06.06.2008

Schmilka – Hrensko – Prebischtor- Mezni Louka – Wilde Klamm – Edmundsklamm – Hrnesko - Schmilka
Kilometer: 14 km
Dauer: 6 ¼ h
Höhenmeter: 400

Heute steht eine zusätzliche Tagestour an, die die Malerwegwanderroute verlässt und uns über die Grenze in die Tschechei führt.

Mit dem Nationalpark-Express (3,- € Schmilka – Hrensko-Prebischtor) geht es um 9:38 nach Hrensko zum Einstieg zur Wanderung zum Prebischtor. Die Beschreibung der Wanderung beginnt zwar unten im eigentlichen Ort, die ersten 1-2km gehen aber direkt auf der asphaltierten Fahrstraße entlang, sodass wir uns diesen Abschnitt ersparen. So biegen wir direkt in den Wald ab und erklimmen ohne große Probleme die 400 Höhenmeter zum Prebischtor. Um dieses imposante Felsentor (Europas größtes, natürliches Felsentor) und die fantastischen Ausblicke genießen zu können, muss man allerdings einen Eintritt von 3,- € bezahlen, da der Gipfel im Privatbesitz der Wirtschaft ist. Das Geld ist jedoch gut investiert, die Aussichten von den Aussichtspunkten gehören zu den schönsten des Urlaubs, das Naturerlebnis ist etwas ganz Besonderes! Wer in der Gegend ist, sollte sich diese Wanderung nicht entgehen lassen!

Nachdem wir den privaten Bereich wieder verlassen haben, folgen wir dem mit dem roten Punkt gekennzeichneten Weg entlang der Flügelwand, ein sehr beliebter Wanderweg, wie wir feststellen müssen. Der Höhenweg führt an der Steilwand entlang, links die haushohen Sandsteinfelsen, rechts der Abgrund. Entlang der Kurven genießt man immer wieder den Blick auf den gerade zurückgelegten oder den vor einem liegenden Weg. So führt uns der Weg nach Mezni Louka, einer Zusammenballung von Gaststätten und einem Hotel, sowie einem riesig großen Parkplatz. Der Ort, an dem auch der National-Express endet, ist hoffnungslos überlaufen, sodass wir ihn nur schnell durchqueren und froh sind in den ruhigen Wald einzutauchen. Der Weg führt leicht hinunter zum Einstieg in die Wilde Klamm. Nun folgt man dem Kamenice auf seinem natürlichen Verlauf durch ein schmales, tiefes Tal. Mal breiten sich unter einem stille Lagunen aus, mal schlängelt sich das Wasser durch umgestürzte Bäume um dann in Stromschnellen aufzubrausen. Der Weg führt ebenso abwechslungsreich eng an den Fels gepresst entlang um dann auf gewagten Metallkonstruktionen zu verlaufen, die freischwebend am Fels befestigt sind. An einigen Stellen sind auch Tunnel in den Fels geschlagen worden. An zwei Stellen wird die Klamm so schmal, dass man auf Kähne umsteigen muss, ein besonderes Erlebnis, das sich die Betreiber aber natürlich auch gut bezahlen lassen. Die Fahrt durch die Wilde Klamm kostet 2,20 € und dauert etwa 10 Minuten. Der große Kahn ist nur mit 4 Personen und dem Fahrer besetzt, die Fortbewegung wird mit Hilfe einer großen Stange gesichert, die der Fahrer immer wieder vom Grund abstößt. Zwischen den beiden Kahnfahrten treffen wir dann auf die moderne Form der Wegelagerei. An einer Kreuzung, an der es zum Bergstättchen Mezni abgeht, steht ein freundlicher Mensch, der einen nach dem Weg fragt, den man einzuschlagen gedenkt. Antwortet man zu seiner Zufriedenheit mit „Edmundsklamm“, darf man gleich 1,- € Weggebühr für die Benutzung des Klammweges zahlen….. und das in einem Nationalpark. Kurz darauf lassen wir einen Kiosk mit ausreichend Sitzplätzen im Tal links liegen um dann am nächsten Kahnpunkt 3,30 € für 20 Minuten Fahrt zu zahlen. Zur Belustigung der hier reichlich vorhandenen Fahrgäste (insgesamt 15 Mann) wird ein eigentlich tröpfchenweise fallender Wasserfall aufgestaut und der Kahnführer kann diesen Stau durch Zug an einem Seil auflösen. So schießt kurzfristig ein steiler Strahl Wasser vom Fels in die Schlucht, leider mit so einer Wucht, das es nicht mehr natürlich aussieht. Nach der Kahnfahrt ist die Schlucht dann bald zu Ende durchwandert, auf Grund der Wartezeiten auf die Kähne und der Kahnfahrten zieht sich die Wanderung künstlich in die Länge, durch die eigentliche Schlucht wäre man schnell hindurch. Insgesamt bleibt die Erinnerung an ein tolles Naturerlebnis, welches aber mit insgesamt 6,50 € + 3,- € für das Prebischtor auch seinen Preis hat.

Wieder in Hrensko angekommen erwartet uns ein kleines, eigentlich niedliches Dorf, welches jedoch von Straßenhändlern thailändischer Herkunft bevölkert wird, die über typische Souvenirs, Kleidung, Sonnenbrillen und Getränke alles verkaufen, was man braucht oder auch nicht. Leider sind sie beim bloßen Stehenbleiben so aufdringlich, dass man keine Lust am gemütlichen Bummeln hat. In einem Biergarten nutze ich noch die billigen tschechischen Bierpreise aus, bevor es mit dem Nationalpark-Express (2,- € Hrensko-Stadt - Schmilka) wieder über die Grenze geht.

Den Abend verbringen wir im Biergarten unserer Unterkunft, dem Elb-Café. Für kurze Zeit stellen wir fest, dass wir plötzlich zu dritt sind, eine Zecke hat es sich in einem meiner Fingerzwischenräume gemütlich gemacht, eine Zeckenzange sollte hier unbedingt zur Reiseausstattung gehören, ebenso wie man über eine FSME-Impfung nachdenken sollte. Die Sächsische Schweiz gehört zwar nicht zu den Hochrisikogebieten, aber vereinzelte Fälle sind auch hier gemeldet worden.


07.06.2008

Schmilka – Gohrisch
Kilometer: 16,7 km
Dauer: 6 ½ h
Höhenmeter: 602

Mit der Fähre (0,90 €) geht es nach Schöna und hier steil und kräftig über Stufen durch den Wald die Elbtalwand hinauf. Oben angekommen überblicken wir die Felder um Schöna mit Blick auf Schöna, den Zirkelstein und die Kaiserkrone, deren Gipfel wir aber ignorieren und stattdessen durch Schöna hindurch wandern. Der Ort zieht sich mit seinem Stadtteil Reinhardtsdorf, den wir nach einem kurzen Abstecher über den Wolfsberg ebenfalls durchqueren, lang hin. Die Sonne brennt heute erbarmungslos und die Asphaltstraßen an den Ortschaften nehmen kein Ende, einer der eher langweiligen Abschnitte auf dem Malerweg. Umso glücklicher sind wir, als wir hinter Reinhardtsdorf endlich wieder in den kühlen Wald abtauchen können, um bei Krippen in den Krippengrund ab und auf der anderen Seite aus demselbigen wieder aufsteigen zu dürfen. Dann führt der Weg durch schöne Waldlandschaften an der Liethenmühle vorbei nach Kleinhennersdorf. Hier zieht eine dunkle Wolke über unsere Köpfe hinweg und ich bekomme tatsächlich mitgezählte 3 Tropfen ab. Insgesamt soll aber auch diese Etappe wie überhaupt die gesamte Reise für uns trocken zu Ende gehen. Um Kleinhennersdorf schlagen wir einen wunderschönen Bogen, in der Ferne sieht man die Schrammsteine am anderen Elbufer stehen. Dann geht es – wie könnte es anders sein – unzählige Stufen auf den Papststein, den wir völlig fertig erreichen, das Wetter ist schweißtreibend, die Luft schwül, eine echte Belastungsprobe. Aber auch hier entlohnt uns der Ausblick von der Terrasse des Berglokals. Auf dem Gipfel ist es sehr voll, beim Aufstieg haben wir allerdings nur sehr wenige getroffen. Dies liegt wohl daran, dass der Abstieg auf der anderen Seite zur Fahrstraße zwischen Gohrisch und Papsdorf deutlich geringer ausfällt und hier ein großer Wanderparkplatz zur Verfügung steht. Diese Straße queren wir dann auch um auf der anderen Seite zum Gohrisch aufzusteigen. Der Weg führt an einem Hinweisschild vorbei, das für den Malerweg, der über den Gipfel führt, gute Trittsicherheit empfiehlt und als Alternative den Weg um den Gipfel herum empfiehlt, nach 600m trifft man dann auf der anderen Seite wieder auf den Malerweg. Wir gehen natürlich über den Gipfel, was eine erneute Orgie und Tortur aus Stufen und Leitern bedeutet, die teilweise steil und unwegsam durch enge Felsspalten führen. Macht Spaß, ist aber nach den letzten Tagen wirklich anstrengend. Genauso steil führt es auf der anderen Seite auch gleich wieder herunter um dann durch Wald schön sanft nach Gohrisch zu führen, die Aussicht zeigt uns die Herausforderungen für den nächsten Tag, in der Ferne erheben sich der Tafelberg Pfaffenstein und die Festung Königstein.

Der Malerweg tangiert den Kurort Gohrisch am äußeren Ausläufer, der Pfaffendorfer Straße. Unsere Gaststätte liegt allerdings im Dorfkern, weshalb wir die Straße etwa einen guten Kilometer wieder zurücklaufen dürfen. An dem gebuchten Hotel „Annas Hof“ angekommen erfahren wir, dass wir auf Grund einer Überbuchung in das dazugehörige Haus „Waldidylle“ müssen, es sind zwar nur 300m, aber wir freuen uns nur noch auf eine kühle Dusche und auf eine Möglichkeit unsere brennende Füße hochlegen zu können. Dafür ist das Zimmer eher ein Appartement mit großem Bad, Schlaf- und Wohnzimmer und das Frühstück grandios, sowohl der Gepäcktransport mit 20,- €, als auch das Zimmer mit 35,- pro Person / Nacht aber auch das teuerste unserer Tour. Zum Essen mussten wir abends wieder zu „Annas Hof“ zurück, das Essen hier war sehr gut und reichhaltig, wirklich empfehlenswert!


08.06.2008

Gohrisch - Wehlen
Kilometer: 18,4 km
Dauer: 7 ¼ h
Höhenmeter: 562

Heute liegt die für uns längste Etappe vor uns, da wir die eigentlich „vorgegebene“ Etappe bis Weißig noch verlängern um wieder nach Wehlen zu kommen. Die letzte Etappe von Weißig bis Pirna wären dann zum Ausklang noch mal 12 Kilometer, von denen wir die drei schönsten über den Rauenstein noch mitnehmen und so mit dem Malerweg auf der linken Elbseite in Wehlen landen. Die letzten neun Kilometer Malerweg kehren wir schweigend unter den Tisch.

Am Morgen starten wir aber erst einmal in Gohrisch und müssen einen Teil der gestrigen Strecke wiederholen, um auf Feldwegen um Gohrisch herum wieder auf die Pfaffendorfer Straße zu gelangen. Schnell sind wir in Pfaffendorf selber und starten mit einer ganzen Gruppe anderer Wanderwütiger, die am Wanderparkplatz am Fuß des Pfaffensteines geparkt haben, zum Aufstieg zum Pfaffenstein, der steil und hoch aus der Landschaft herausragt. Steile, teils schwierig zu begehende Stufen führen uns durch das Nadelöhr hinauf zum Pfaffenstein, wieder sind auf den Nachbarfelsen viele Kletterer zu beobachten, auf Grund der Felsbeschaffenheit mit vielen Tritt- und Griffmöglichkeiten sind die Berge ein Eldorado für die Sportler. Uns reichen die normalen Stufen jedoch schon aus und die Aussicht ist auf den „öffentlichen“ Aussichtspunkten sicherlich genauso beeindruckend. Die Gaststätte auf dem Pfaffenstein hat so früh am Tage noch nicht geöffnet, der Aussichtsturm ist zwar offen, aber die Stufen ersparen wir uns und wandern lieber auf dem weitläufigen Tafelberggipfel zur Barbarine, einer Felsspitze, die der Legende nach ein versteinertes Mädchen sein soll. Auch dieser Weg führt über viele ausgetretene Stein- und Metallstufen durch teils so enge Steinschluchten, dass man Angst hat steckenzubleiben.

Der Abstieg ist milde und führt uns zum Quirl, den wir allerdings nicht besteigen, sondern auf der „Quirlpromenade“ zu ¾ umrunden, vorbei an der Diebshöhle, der größten natürlichen Höhle der Sächsischen Schweiz. Wenn man die Sauerländer Höhlen kennt, ist sie aber nicht gerade beeindruckend. Wald- und Wiesenwege führen uns nach Königstein, in der Stadt erfolgt dann der Abstieg auf Elbniveau, die wir aber nicht aus der Nähe zu sehen bekommen. Stattdessen folgt wieder einmal ein kräftiger Aufstieg zur Festung Königstein, eine starke Festungsmauer gebaut auf einem Tafelberg, imposant! Die Festung besichtigen wir selber aber nicht, laut Broschüre sollte man wenigstens zwei Stunden einplanen und wir sind für die Natur hierhin gefahren, nicht für alte Gemäuer. So schauen wir zwar zur Festungsmauer auf, kehren aber den Besuchermassen den Rücken. Natürlich gibt es von Königstein aus auch einen Festungsexpress hier hoch, wer also den Anstieg scheut, kann auch geruhsamer die Festung erreichen.

Gut ausgebaute Wege führen uns hinab ins Tal bei Thürmsdorf und wieder seicht hinauf auf die Felder oberhalb der Elbe. Hier teilt sich der Malerweg, ein bequemer Feldweg führt geradeaus, ein Trampelpfad nach rechts zum Mausoleum, einem alten Gebäude an der Elbschleife, von wo man aus einen herrlichen Blick auf die Elbschleife und Königstein mit der Festung hat. Diese Variante sollte man unbedingt wählen, wenn es einen nicht stört, später im Verlauf des Weges durch brusthohe Farne und kopfhohe Sträucher sich einen Pfad zu bahnen. Nur vor den Dornenranken muss man sich in Acht nehmen. Dann führt der Trampelpfad wieder zurück auf den Feldweg, der uns schnell durch die Felder nach Weißig bringt. Der Aufstieg zum nahegelegenen Rauenstein ist kurz, aber auf Grund unserer Angeschlagenheit und des mittlerweile sehr schwülen Wetters heftig. Vom Aussichtspunkt schauen wir jedoch auf eine uns mittlerweile bekannte, aber immer wieder aufs neue gigantische Landschaft. Wir sehen von der Bastei an alle Stationen unserer Wanderung, den Brandfelsen, die Schrammsteine, den großen Winterberg und dahinter die Tschechei. Auf der anderen Elbseite liegen die für diese Region typischen Tafelberge vor uns, die Festung Königstein liegt mittlerweile im Regen, aber wir sind weiterhin trocken geblieben. Die Rauensteine haben einen sehr langgezogenen Gipfel über den man weit wandern kann, nach rechts immer die auf der anderen Elbseite gelegene Bastei im Blick. Der Abstieg ist sanft und erfolgt erst durch Wald, dann durch den Ortsteil Pötzscha der Stadt Wehlen. Die Fähre bringt uns auf die andere Seite, dann fallen wir erschöpft aber glücklich in der schönen Pension Ruth in unsere schon bekannten Betten. Nach einer kurzen Ruhepause essen wir wieder einmal gut im „Café Welyn“.


09.06.2008 Dresden

Nach einem letzten guten Essen in der „Sächsischen Schweiz“ fahren wir innerhalb von 45 Minuten nach Dresden in die Louisenstraße 77. Hier im Künstler- und Alternativenviertel der Neustadt liegt das Hostel Mondpalast. In den umliegenden Straßen gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten, jedoch alle mit Parkscheinpflicht. Für 3,- € am Tag kann man allerdings bis zu 3 Tage lang parken, sodass wir für vertretbare 6,- € zwei Tage unser Auto direkt am Hostel parken können. Das Zimmer ist schon frei und kann von uns bezogen werden.

Dann führen unsere Beine uns direkt in die Innenstadt, über die Carolabrücke geht es auf die Elbseite der Innenstadt inklusive einem ersten herrlichen Blick auf die Brühlsche Terrasse. Entlang des Elbufers wandern wir zum Theaterplatz, erkundigen uns nach den Abfahrten für die Stadtrundfahrten mit dem Schiff. Auf dem Theaterplatz werden wir erschlagen von der Masse der umliegenden Gebäude, dem Zwinger, dem Schloss mit der Schlosskathedrale St. Trinitatis, der Semperoper, das italienische Dörfchen…….

Als erstes besichtigen wir den Zwinger, die Museen ignorieren wir Kunstbanausen allerdings. Danach führt uns unser Weg in die Kathedrale St. Trinitatis und zum Schloss, welches jedoch gerade umfassend renoviert wird. Von dort geht es zum Altmarkt mit der Frauenkirche in der gerade eine Andacht gehalten wird. So erfrischen wir uns erst einmal in einem der umliegenden Cafés und können dann um 13:00 Uhr die Frauenkirche betreten, die unwikipedias von innen jedoch nicht so gut wie von außen gefällt. Von der Frauenkirche geht es erneut über die Brühlsche Terasse zu den Resten der ehemaligen Festung Dresden und den Kasematten, die wir besichtigen. Ein gut gemachter Audio-Guide führt uns durch die unterirdischen Gewölbe, in denen es herrlich kühl ist. Von hier wandern wir über den im Neubau begriffenen Neumarkt an der Kreuzkirche vorbei über die Einkaufsstraße, die „Prager Straße“. Zurück geht es auf direktem Weg zur Semperoper, da diese auf Grund von Proben heute erst ab 16 Uhr besichtigt werden kann. Entsprechend lang ist die Schlange und wir stellen uns bereits auf riesige Gruppen und lange Wartezeiten ein. Jedoch ist der Einlass sehr gut organisiert und es scheinen genügend Fremdenführer zur Verfügung zu stehen. So sind wir bereits um 16:15 in der Semperoper und genießen für 7,- € + 2,- € Fotografiererlaubnis die grandiosen Räumlichkeiten, erklärt von einer begeisterungsfähigen und engagierten Führerin.

Über die alte Augustusbrücke geht es in die Neustadt, durch die breit angelegte Hauptstraße vom „Goldenen Reiter“ zum Albertplatz. Von hier aus gehen wir einen Stück in die Allaunstraße hinein und finden die nette Pizzeria „Vecchia Napoli“ in der Hausnummer 33. Die Pizzen sind sagenhaft lecker und so groß, dass wir beide nach dem Verzehr vollständig gesättigt sind.

Da ich unbedingt Nachtaufnahmen von der Brühlschen Terrasse anfertigen will, müssen wir jetzt die Zeit rumkriegen. So wandern wir langsam über die Glacisstraße zur Albertbrücke und setzen uns in den Schatten an die Elbe. Nach einiger Zeit geht es über die Carolabrücke erneut zur Brühlschen Terrasse. Direkt neben dem italienischen Dörfchen finden wir ein weiteres kleines italienisches Lokal (Piccolo) mit einer Terrasse direkt in der Abendsonne mit Blick auf die Elbe. Nach einem Latte Macchiatto, Wasser und einem Glas Rose-Wein für mich, fängt es auch langsam an zu dunkeln. Wir gehen so, dass wir passend zur „Blauen Stunde“ wieder auf der Carolabrücke sind. Von hier und unten vom Elbufer mache ich meine gewünschten Fotos, untermalt von den Fangesängen des großen Public Viewing direkt am Elbufer. Jetzt führt uns der Weg zurück zum Mondpalast, leider ist es im Zimmer jedoch so heiß, dass wir das Fenster offen lassen müssen, wodurch das Stimmgewirr und die Musik der umliegenden Straßencafés uns vom Schlaf abhalten.


10.06.2008 Dresden

Heute wollen wir den Urlaub ruhig und entspannt ausklingen lassen. So laufen wir nach dem Frühstück durch das Neustadtviertel zur Elbe hinab und besteigen die „Stadt Wehlen“, einen der Raddampfer aus der historischen Dresdener Flotte. Für 11,50 € startet dieser zu einer 1 ½ stündigen Stadtrundfahrt zu Schiff, vor allem geht es gen Osten bis Loschwitz mit der Brücke „Blaues Wunder“ und den rechtselbisch gelegenen Schlössern: Eckberg, Lingner und Albrechtsberg. Unter anderem kommen wir auch an den ersten Bauanzeichen der umstrittenen Waldschlösschenbrücke vorbei.

Pünktlich legen wir wieder an und folgen der Grunaer Straße zur „Gläsernen Manufaktur“ von VW und von dort zum „Botanischen Garten“ der direkt am „Großen Garten“ liegt, seinen Eintritt aber nur an der Stübelallee, der Fortführung der Grunaer Straße hat. Der „Botanische Garten“ überzeugt uns aber nicht und so verlassen wir ihn bald wieder und setzten uns lieber in die Dresdener Parkeisenbahn, die durch den „Großen Garten“ fährt und besichtigen diese weitläufige Parkanlage mit ihrem alten Baumbestand so auf dem bequemen Weg. Die große Rundfahrt dauert etwa eine halbe Stunde und schlägt mit vier Euro zu Buche. Direkt daneben in dem neben dem großen Eingang auf beiden Seiten symmetrisch aufgebautem Lokal „Wachstube“ kann man schön im Schatten sitzen. Über die Lingnerallee geht es am Fußballstadion und dem Hygienemuseum vorbei zurück zum Altmarkt und der Altmarkt-Passage, einem ganz netten, hellen Einkaufszentrum.

Zum Schluss führt uns der direkte Wege zurück über die Brühlsche Terrasse und an der Elbe entlang zum Mondpalast. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann um die Ecke in das fantastische indische Restaurant Jaipur (Louisenstraße 59). Mit einem letzten leckeren Essen endet der wunderbare Urlaub und am nächsten Tag folgt eine problemlose Rückfahrt nach Essen.