Im Dahner Felsenland - 2022

08.06.2022 - 18.06.2022


Allgemeine Informationen

Wenn ich von „wir“ spreche, meine ich damit meine Frau Maria und mich, Markus. Der Pfälzerwald war schon lange ein Reisewunsch für uns. 2013 haben wir mit meiner Mutter zusammen die Weinpfalz besucht und in diesem Rahmen bereits einzelne Tagesausflüge in die Randgebiete des Pfälzerwaldes gemacht. Dieses Jahr verbinden wir eine Woche Wanderurlaub in den Tiefen des südlichen Pfälzerwaldes mit anschließender Entspannung in St. Martin in der Weinpfalz, wo dann auch meine Mutter dazustößt.

Zur Vorbereitung haben wir insgesamt drei Bücher benutzt:

* Vergessene Pfade - Pfalz von Matthias Wittber (Bruckmann-Verlag, ISBN: 9783734313288)

* Pfälzerwald - Perfekt unterwegs auf Premium-Wanderwegen von Ulrike Poller und Wolfgang Todt (ideemedia, ISBN: 9783942779548)

* Wanderungen für die Seele - Wohlfühlwege Pfalz von Daniela Trauthwein (Droste-Verlag, ISBN: 9783770020751) - eigentlich das schönste und interessanteste Buch von den dreien. Leider fiel uns auf, dass bei einigen Wegen die Höhenmeterangaben extrem nach oben oder unten abweichen. Da scheinen vielleicht ein paar Touren verwechselt worden zu sein.

Des Weiteren nutze ich zur Vorbereitung und genaueren Tourplanung auch gerne die Webseite Outdoor Active. Die GPS-Daten der Touren kann man sich bei den Verlagen oder bei Outdoor Active herunterladen. Ich benutze diese dann in der App PocketEarth, da hat man die Karten auch offline zur Verfügung.

Unsere Unterkunft im Pfälzerwald fanden wir in Darstein: http://www.ferienwohnung-riehm.de/ Eine sehr freundliche Familie und eine große, gut ausgestattete und saubere Wohnung. Sehr empfehlenswert!

In St. Martin kamen wir in einem modernen Apartmenthaus unter: http://www.hofhaus-sanktmartin.de/wohnraeume.html Ebenfalls sehr schön und modern. Alle Wohnungen sind aber auf mehrere Etagen verteilt. Für einen längeren Aufenthalt würde ich die Wohnungen daher eher nicht empfehlen.

09.06. – Anfahrt

372 km, 4 1/2 Stunden mit kurzer Pause an der Raststätte Moselblick, Ankunft 14:30 Uhr, Wetter: regnerisch

10.06 - Altschlossfelsenpfad

10,5km, 222 HM, Anfahrt: 50 Minuten, Dauer: 3h15m mit Pause, Wetter: bedeckt, ab und an Sonne, nur ganz wenige Tropfen Regen

Die Tour findet man unter dem Namen Altschlossfelsenpfad (offizieller Name) bei Outdoor Active oder auch in dem Buch "Wanderungen für die Seele" als Auszeittour 2. Die Wanderung ist sehr zu empfehlen und nicht zu schwer. Die Wege sind fast immer befestigt, die Gesteinsformationen beeindruckend. Der letzte Teil des Weges führt durch ein romantisches, sanftes Tal.

11.06 Teufelstisch-Tour

9,5 km, 389 HM, Anfahrt: 25 Minuten, Dauer: 3h (Pause erst wieder am Rastplatz am Auto), Wetter: sonnig, einzelne Quellwolken

Die Tour haben wir in einem Flyer in der Ferienwohnung gefunden und dann auch bei Outdoor Active auftreiben können. Wir starten die Tour auf halber Strecke in Salzwoog, hier findet man einen kleinen ruhigen und schattigen Parkplatz und entgeht dem Trubel am Teufelstisch und dem benachbarten Vergnügungspark. Dadurch sind die beiden Hauptaufstiege auch in der ersten Hälfte. Die erste Hälfte bis zum Teufelstisch ist auf jeden Fall der schönere Abschnitt. Hier finden sich neben steilen Aufstiegen großartige Rundblicke und naturbelassene Wege durch den im Pfälzerwald fast überall vorzufindenden noch sehr gesund wirkenden Mischwald. Der Teufelstisch ist touristisch sehr überlaufen, die Tour sollte man besser nicht am Wochenende machen. Der Rückweg ist etwas langweiliger und führt uns auf breitem Pfad durch ein Tal. Auf dem Rückweg halten wir noch am Parkplatz zur Burg Lindelbrunn. Eine sehr schöne Ruine mit tollem Ausblick. Der Aufstieg ist kurz und gut ausgebaut, aber recht steil. Hierdurch können wir noch 1,4km und 70 Höhenmeter zu unserer Tagesleistung addieren.

12.06 Dahner Felsenpfad (partiell) und Burg Altendahn

theoretisch 12,5km, 412HM, Anfahrt: 20 Minuten, Wetter: sonnig, einzelne Quellwolken, zu warm

Die Tour findet sich in dem Buch Pfälzerwald - Perfekt unterwegs als Tour 1. Sehr gut besuchte Wanderung rund um Dahn mit einer Vielzahl von Aussichtspunkten und Sandsteinformationen. Gerade am Beginn der Wanderung ein stetiges Auf- und Ab. Bereits nach guten 2km löst sich jedoch die Sohle meiner alten Wanderstiefel (Hydrolyse). Daher müssen wir die Wanderung abbrechen. Wir nehmen einen etwas gewagten Abstieg zum Sportplatz im Tal und wandern zum Auto zurück, wo ich noch ein Paar Wanderschuhe liegen habe. Da wir die Tour nicht noch einmal neu starten wollen und die Temperaturen schon deutlich steigen, besuchen wir heute lieber die Burg Altendahn. Hinter dem Parkplatze liegt ein kurzer befestigter Aufstieg. Die Burg selbst ist groß und die einzelnen Ruinenteile sind durch viele Treppen, Steige und Wege durch die Ruinen miteinander verbunden. Eine tolle Ruine zum Erkunden. Am Fuß der Burg liegt ein kleiner Biergarten mit Selbstbedienung, wo wir eine längere Rast einlegen. Dann fahren wir nach Dahn zum Einkaufen. Ein sehr gut sortierter und moderner Edeka findet sich hier.

13.06 Napoleonsteig

11,4km, 399HM, Anfahrt: knappe 20 Minuten, Dauer: 4h20m mit Pause, Wetter: sonnig, etwas zu warm

Die Tour findet sich in dem Buch Pfälzerwald - Perfekt unterwegs als Tour 6. Wir beginnen den Weg an dem Wanderparkplatz neben der Däumling-Schuhfabrik in Bruchweiler. Wir laufen zunächst die Straße ein wenig bergab und biegen dann nach rechts in einen Feldweg ab. Die meisten Online-Dienste weisen ihn umgekehrt aus und so kommen uns insbesondere in der zweiten Hälfte des Weges recht viele Leute entgegen. Die erste Hälfte haben wir in himmlischer Ruhe für uns. Insgesamt enthält der Weg drei anstrengende Anstiege. Die erste Hälfte bis kurz vor den Napoleonfelsen verläuft eher gemächlich durch Wald und Wiesen. Viele Grillen, Vögel und Schmetterlinge tummeln sich in den Wiesen am Wegesrand. Danach wird der Weg wilder. Trittsicherheit ist gefragt und an vielen Stellen müssen wir über steinige und wurzelige An- und Abstiege. In schneller Reihenfolge folgen beeindruckende Felsformationen.

14.06 Burg Trifels

8,1km, 190HM, Anfahrt: 20 Minuten, Dauer: 2h30m (Pause am Parkplatz), Wetter: sonnig bis bewölkt, sehr angenehm

Die Tour entspricht einer Mischung aus den bei Outdoor Active zu findenden Leinsweiler Rundwegen 1 und 2. Wir starten die Wanderung an dem Wanderparkplatz Ahlmühle und folgen der in nur eine Wegrichtung ausgeschilderten blauen 2 zur Burg Trifels. Diese ist montags geschlossen, da wir sie vor einigen Jahren bereits besichtigt hatten, stört uns das aber nicht. Ein Besuch auf der geschichtsträchtigen Burg iist aber auf jeden Fall lohnend. Dann geht es auf der anderen Bergseite zurück und auf breitem Pfad am Parkplatz vorbei bis zum Hexentanzplatz. Hier biegen wir nach links ab und folgen nun der blauen 1 bis zur Ruine Neukastel. Diese bietet uns einen grandiosen Ausblick über die Weinpfalz. Steil bergab führt uns der Rundweg 1 in Richtung Leinsweiler. Kurz vor dem Ortsrand treffen wir wieder auf den Rundweg 2 und folgen diesem durch Esskastanienwald zurück zum Auto. Ein kleiner, wenig anstrengender, aber dennoch sehr schöner Ausflug. Bei der Rückfahrt in Richtung Anweiler lohnt sich ein kurzer Stopp direkt rechts hinter der Naturbegräbnisstätte Trifelsruhe. Hier hat man einen guten Blick auf die drei Burgen. Ein kurzer Einkauf in Anweiler (ebenfalls ein sehr modernen und gut sortierter Wasgauer Frischemarkt) und dann statten wir noch dem Aussichtspunkt "Hermersbergerhof Pfälzerwald" einen Besuch ab. Ein hoch auf dem Berg gelegener barrierefreier Aussichtspunkt.

15.06 4-Burgen Tour

10,2km, 378HM, Anfahrt: 20 Minuten, Dauer: 4h (incl. Burgenbesichtigungen und Pause), Wetter: leichter Wind, grenzwertig war, im Wald sehr angenehm, sonnig

Diesen Weg an der Deutsch-Französischen-Grenze findet man in den Büchern und im Internet in unzähligen verschiedenen Variationen. Wir haben uns für eine von Outdoor Active entschieden. Die Tour beginnt am Parkplatz Nothweiler. Der Beginn verläuft entlang einer kaum befahrenen kleinen Straße nach Frankreich hinein. Hinter einem Bauernhof nutzen wir eine Abkürzung rechts in einen schmalen Pfad und können so einen Teil des asphaltierten Weges umgehen. Ein gut befestigter Weg führt uns dann zu dem idyllisch gelegenen Gimbelhof. Hier bietet der Weg lange Zeit einen hervorragenden Blick auf die Burg Fleckenstein. Nach dem wir das Besucherzentrum der Burg (die wir ebenfalls früher schon einmal besichtigt hatten) links liegen gelassen hatten beginnt der spannende Aufstieg. Entlang einer langgestreckten Felsformation steigen wir auf steinigem und wurzeligem Weg immer weiter nach oben. Könnten wir nicht den Ausschilderungen des "Felsenland Sagenweg" folgen, wir wüssten oft gar nicht, dass hier ein Weg sein soll. Zur zweiten Burg, der Burg Löwenstein steigt der Weg weiter stark an. Über etwas waghalsige Leitern erreichen wir die Spitzen der Burgruine und werden mit atemberaubenden Rundblicken belohnt. 5 Minuten weiter erreichen wir schon die etwas besser erhaltene und ebenfalls bis zur Spitze besteigbare Hohenburg. Auf deutscher Seite erwartet uns dann die letzte Burg der Runde. Die Wegelnburg wird momentan aber saniert und kann daher nicht besichtigt werden. Direkt hinter der Burg folgt dann ein breiter, aber deutlicher Abstieg durch den Wald zurück nach Nothweiler. Kurz vor Nothweiler am Waldrand finden wir eine gemütliche Bank im Schatten zur Rast mit einem wunderschönen Blick über das Tal. Dann geht es zurück zum Auto. Die schönste Tour unseres Urlaubs und ein Muss für jeden Wanderer in der Gegend! Auf der Rückfahrt besuchen wir noch die Burg Berwartstein. Die Burg ist voll erhalten und wir schauen sie uns nur von außen an. Eine Besichtigung ist nur mit Führung möglich.

16.06 - 18.06 Aufenthalt in St. Martin

Morgens verlassen wir unsere gemütliche Ferienwohnung und holen meine Mutter in Neustadt an der Weinstraße am Bahnhof ab. Dann geht es mit dem Wagen zur Kalmit hoch. Der höchste Berg des Pfälzerwaldes liegt direkt bei St. Martin und man kommt mit dem Auto bis fast nach ganz oben. Auf der Spitze liegt eine Klause mit tollem Ausblick in die Weinpfalz hinein. Nach einem kurzen Abstecher zum Einkaufen in Maikammer beziehen wir dann gegen 15 Uhr unsere Apartments in St. Martin. Die nächsten Tage verbringen wir bei sehr heißem und sonnigem Wetter in St. Martin. Probieren und genießen Wein und essen abends immer sehr gut in Restaurants (Consulat des Weines, Weinhäusel und Winzerhof). Am Samstag bringen wir meine Mutter morgens nach Edenkoben zum Bahnhof, kaufen noch ein wenig Wein bei den Winzern ein und starten dann im angenehm klimatisierten Wagen eine problemlose Rückfahrt (draußen herrschen Temperaturen bis 35°).