Die Südeifel und die kleine luxemburgische Schweiz 2020

15.06.2020 – 24.06.2020

Allgemeine Informationen

Wenn ich von „wir“ spreche, meine ich damit meine Frau Maria und mich, Markus. Über das Internet haben wir uns vorab eine Ferienwohnung in Niederweis gemietet. Niederweis ist ein kleiner Ort mit ca. 250 Einwohnern. Es gibt ein etwas gehobenes Restaurant im alten Schloss, welches wir aber nicht besucht haben. Ansonsten gibt es keinen Supermarkt oder Bäcker. Alle Einkäufe müssen ein paar km weiter in Irrel getätigt werden. Die Vermieter unserer Ferienwohnung sind sehr nett, der Preis mehr als fair und die Wohnung gut ausgestattet. Das Bad ist modern, die Dusche toll. Der schön angelegte Garten ist zur Mitbenutzung und vor der Tür ist direkt ein überdachter Essensplatz. Wir haben uns ausgesprochen wohl gefühlt. (http://ferienwohnung-niederweis.de/)

Vorab haben wir uns zwei Wanderbücher besorgt und aus diesen die jeweiligen Routen (mit Ausnahme der Tour um Holsthum und auf dem Ferschweiler Plateau) herausgesucht.

Eine Wanderkarte hatten wir sonst nicht dabei.

16.06 Berdorf – Wanderung 12 Luxemburg, 13 km, Anstieg: 272m, 5 ¼ Stunde

Aufbruch gegen 9 mit dem Auto zum Parkplatz im „Ortskern“. Von dort gehen wir um kurz vor halb 10 los. Eine tolle Wanderung, die allerdings auch sehr anstrengend ist. Auf den ersten 6 km wahnsinnig beeindruckende Felsformationen (Sandstein). Viele Höhlen und enge Schluchten, etliche Treppen. Immer wieder muss man auf den Weg achten, ständiger leichter An- und Abstieg. Kurzer Umweg durch die Räuberhöhle, eine enge Schlucht im Sandstein. Kurz darauf ein Fehler in der Wegbeschreibung: wenn man dem gelben X auf blauem Grund folgen soll, muss man dem Symbol nach links folgen und nicht wie im Buch angegeben nach rechts! Dann führt der Weg durch Felder und am Aquatower vorbei in den Ort und hinein ins Aesbach-Tal. In dem wildromantischen und ursprünglichen Tal wandern wir hinab bis zur Straße und queren am Malakowturm (Felsformation) die Straße. Dann geht es durch das Halsbach-Tal wieder bergauf. Abschließend über einen asphaltierten Feldweg zurück zum Auto.

17.06 Druidenstein und Wikingerburg auf dem Ferschweiler Plateau, 10km, Anstieg: 72m, 3 ½ Stunden

Heute machen wir nur eine kurze einfache Wanderung, da es am Nachmittag regnen soll. Abfahrt gegen 09:30 Uhr nach Ferschweiler. Parken am Fuß der Kirche. Am Waldrand geht es durch nasses Gras an der Straße lang. Diese queren wir und setzen den Weg dann auf meist breiten Forststraßen fort. Später werden die Wege etwas naturbelassener, sind aber immer gut zu erwandern. Die Steigungen sind sehr einfach zu bewältigen. Teils führt der Weg durch dichteren Mischwald, mal durch typische, eher triste Monokultur mit etwas blühendem Fingerhut als Farbtupfer. Am Wegesrand sind immer wieder altertümliche Relikte zu sehen (Gräber, Druidenstein etc.). Weitere Informationen zu den am Wegesrand liegenden Relikten (Druidenstein, Kiesgräber, Wikingerburg, Hügelgräber, Fraubillenkreuz) gibt es im folgenden Link: http://rheinische-kreisbahn.de/wing/kelten/ferchweiler/band2siewers.html (dies ist nicht genau unsere durchgeführte Wanderung!). GPS-Daten unserer Wanderungen findet man hier: http://hollenhorst.ws/Dateien/Druidenstein%20und%20Wikingerburg.gpx (Rechtsklick ==> Link speichern unter). Auf dem Rückweg durch den Ort fängt es an zu regnen. Wir steigen vom Parkplatz noch kurz zur Kirche empor.

18.06 Felsenweg 5, 17km, Anstieg: 424m, 5 ½ Stunden

Anfahrt zu dem Parkplatz an den Irreler Wasserfällen (eher Flussschnellen), ein alternativer Anfang des Felsenweg 5 (Vorteil: man hat die beiden Anstiege in der ersten Hälfte der Wanderung liegen).
An den Wasserfällen mit der hölzernen Brücke geht es vorbei und über die Straße. Über schmale Waldwege steigt es relativ steil zur kleinen Prümer Burg an. Dort über rutschige Treppen sehr steil hinab (hier ist Trittfestigkeit gefragt!). Dann ein wunderbarer Weg durch Wald, Felder und Wiesen an den Holsthumer Hopfenfeldern vorbei. Links lassen wir die Fundamente einer Römervilla liegen. Dann liegt am Wegesrand die St. Rochus Kapelle. Es folgt ein sehr angenehmer Anstieg, erst Felder, dann durch den Wald empor zum Holsthumerberg und dann auf dem Wolfsfelder Heiderücken auf teils breitem, teils schmalen Waldwegen wieder Richtung Irrel. Vorbei an tollen Felsformationen, die immer mal wieder Ausblicke bieten, rechts geht es oft steil herab. Dann erfolgt der Abstieg zum Westwallmuseum (Kriegsmuseum). Von dort über Streuobstwiesen (hier in der Gegend gibt es einige Edelbranddestillen) und wieder zurück zum Parkplatz. An den Wasserfällen nehme ich noch einige Langzeitbelichtungen auf. Dann geht es nach Hause. Heute war es durchgehend bedeckt aber trocken, 20 Grad.

19.06 Luxemburg Befort Runde 11, 11 km (mit Umweg 11,5km), Anstieg: 256m (mit Umweg 300m), 4h

Um 10 Uhr sind wir am Parkplatz der Burg Befort angekommen (Anreise knappe 30 Minuten). Von hier geht es durch ein tolles naturbelassenes Tal (Haupeschbach) über Stock und Stein immer am mäandernden Wasser entlang. Links und rechts steile Berghänge aus Sandstein. Dann wieder bergauf über eine Straße und über Stufen hoch an den Hang des Beforter Plateaus. Hier jetzt durch Sandsteinformationen und dichten Wald immer am rechtsseitigen Abgrund lang. Einige tolle Aussichten bieten sich uns. Hier sollte man den GPS-Track im Auge behalten, die Beschreibung im Buch ist nicht sehr eindeutig. Daher müssen wir eine kleine Extrarunde drehen. Dann wandern wir im großen Bogen oberhalb der Sauer, mal auf einem breiten Forstweg, dann wieder schöner auf naturbelassenem Waldweg. Abschließend etwas unattraktiver nahe des Ortsrandes von Befort zurück. Kurz vor Ende biegt der GPS-Track auf die Straße ein und folgt dieser. Wir folgen aber wie im Buch beschrieben dem roten M auf weißem Grund über einen Holzsteg auf morastigem Grund und erreichen die Burg. Heute war es meist nur leicht bedeckt, angenehme 22 Grad, viel Sonne.

20.06 Felsenweg 6, 17,4 km, Anstieg: 440m, 6 ¼ h

Kurz nach neun wandern wir am Parkplatz an der K20 zwischen Ernzen und Ferschweiler los. Es geht kurz an der Straße entlang, dann rechts in einen Forstweg und schnell nach links auf unbefestigtes Terrain. Am Rand des Plateaus geht es auf weichem Waldboden weiter. Immer mal wieder einzelne Sandsteinformationen. Dann orientieren wir uns nach links näher an das Felsenrelief, einzelne gut abgesicherte Ausblicke auf den Sandsteingipfeln, teils sind diese aber auch zugewachsen. Wir wandern oberhalb des Naturschutzgebietes Kelterdell und Kuckuckslay. Nach 3km dann die Liboriuskapelle. Die Kapelle selbst ist eher unspektakulär, aber die Aussicht auf Echternach und seine große Abtei ist wunderbar. Weiter geht es durch den Wald entlang des Gutenbach zum Felsenweiler. 1830 erbaut zur Karpfenzucht wurde er hierfür nie verwendet und diente schon früh als reine Touristenattraktion. Dann folgen wir den Sandsteinhängen in den Norden von Ernzen. Hier müssen wir ein gutes Stück auf asphaltierten Straßen durch Felder und ein kleines Stück an der K20 lang. Dann wieder in den Wald in den Dunstkreis der Teufelsschlucht. Ab hier folgt ein großartiges, aber sehr schwieriges Stück mit vielen Treppen, Schluchten, An- und Abstiegen, unebenen Passagen und engen Hangwegen. Dazu herrscht am Samstag ein deutlich touristischer Verkehr. Die Teufelsschlucht mit dem angrenzenden Dinosaurierpark ist das Highlight der Gegend. Der Aufstieg durch die Teufelsschlucht ist auch in der Tat ein Erlebnis. Die letzten 1,5km zum Auto sind noch einmal teils fordernd und steinig. Die Beine wollen nicht mehr so recht weiter. Das Wetter ist den ganzen Tag locker bis etwas dichter bewölkt. 22 Grad und trocken.

21.06 Holsthumer Rundweg – Auf den Spuren von Streuobst, Hopfen und den Römern, 7 km, Anstieg: 134m, 2 h

Heute am Sonntag und nach der anstrengenden Tour gestern unternehmen wir nur eine kleine Runde ohne Gepäck und großer Kamera (die Fotos sind alle mit dem Smartphone aufgenommen). Rund um Holsthum folgen wir einem sehr gut ausgeschilderten schönen Spaziergang. Start ist ein kostenloser Parkplatz nahe der Kirche. Mal durch Felder und Wiesen, am Hopfenanbau vorbei oder durch Wald erforschen wir beide Seiten der Prüm. Vorbei an der ehemaligen Glashütte (Ruine), der römischen Villa (Fundamente), der Rochuskapelle und dem kleinen Wasserfall am Kalksinterfelsen Huwelslay (Abstieg über Stufen). Zwei kurze Aufstiege, sonst gemütliches und angenehmes Gehen auf meist breitem Weg. Danach folgt noch eine kurze Besichtigung der Kirche. Den Nachmittag genießen wir auf der Terrasse unserer Ferienwohnung. Das Wetter ist teils sonnig (dann sehr warm), teils bedeckt, trocken mit einem leichten angenehmen Wind.

22.06 Luxemburg Müllerthal Tour 14, 16,7 km, Anstieg: 388m, 6 Stunden

Um 09:30 wandern wir nach einer etwas längeren Anfahrt von knapp 30 Minuten los. Es gibt in dem touristischen Örtchen Müllerthal reichlich Parkplätze. An sonnigen Wochenenden ist die Gegend wohl sehr überlaufen. Nach kurzem Weg bereits das erste Highlight, der Schiessentümpel. Dann über Stock und Stein und entlang vieler Sandsteingebilde und durch enge Schluchten zur Consdorfer Mühle, die wir aber nur zwischen den Bäumen erahnen können. Direkt geht es in gleicher Weise weiter. Bei zwei engen Passagen musste ich sogar den Rucksack absetzen, einmal ist es in der Felsspalte so dunkel, dass man die Hand vor den Augen nicht sieht. Gut, dass jedes Smartphone heutzutage eine Taschenlampe integriert hat. Im zweiten Teil der Wanderung sind die Wege ruhiger, ein längerer Abschnitt geht durch Consdorf, ein kurzer über Wiesen. Zum Ende hin wieder mehr Sandstein, noch einige Treppen und kleinere Steigungen aber insgesamt ruhiger. Es ist den gesamten Tag sonnig mit 25 Grad, meist weht ein schöner Wind.

23.06 Luxemburg, Manternach Tour 22, 9,5km, Anstieg: 258m, 3 ¼ h

Anfahrt etwa 25 Minuten. Start 09:30 Uhr. Die Wanderung hat einen etwas längeren gemeinsamen An- und Abweg vom Bahnhof Manternach bis zur Syr. Dann folgt der beschriebene Weg bis auf kleine Abweichungen der „Traumschleife – Manternacher Fiels“. Es ist eine sehr schöne Wanderung meist durch Wald, seltener über Wiesen. Über den Weg verteilt finden sich reichlich Stufen (ein Aufstieg über 135 Stufen), immer wieder laden schöne Rastplätze mit Aussichten ins Tal zur Pause ein. Die Wege sind insgesamt eher breiter, selten schmal, fast immer gut zu begehen. Sie folgen meist Flussläufen. Der letzte stärkere Abstieg erfolgt über alte Winzertreppen eines schon lange nicht mehr genutzten Weinberges. Heute ist ein Feiertag in Luxemburg, daher herrscht auf den Wegen relativ viel Betrieb. Das Wetter ist sonnig und mit 28 Grad recht warm, im Wald ist die Luft aber sehr angenehm.